Projekt „Kinderhospiz Mogilew/ Belarus“

Unser Projekt zur Unterstützung eines Kinderhospizes am Kinderheim Mogilew und entsprechender häuslicher Betreuung von Kindern mit begrenzter Lebenserwartung ging in grossen Schritten weiter voran. Zu Ostern konnten die neuen Sanitärräume und  weitere Bereiche fertiggestellt werden. Wir danken allen Spenderinnen und Spendern, zuvörderst Harry und Tatjana Gramlich und der Prost- Stiftung. Dank dieser Unterstützung konnten wir sogar mehr Räume als ursprünglich vorgesehen neu gestalten. Hier ein Einblick zur Übergabe im Juni:

Insgesamt arbeiten wir beim Projekt mit dem gleichfalls sehr rührigen befreundeten  Tschernobyl- Verein in Erftstadt bei Köln zusammen.

Pandemiebedngt ist der wertvolle Fachkräfteaustausch derzeit sehr erschwert. Wir wollen ihn baldmöglichst wieder aufnehmen.

Schon im Herbst  2019 konnten wir mit der jungen Anastasiya eine weitere Pflegekraft aus Mogilev in Dudenhofen begrüßen. Die Reise- und Aufenthaltskosten haben wir uns mit unseren Freunden in Erftstadt geteilt. Auch wenn es nicht „billig“ ist: Dieser Know- Austausch ist wertvoll und nur dank Ihrer Spenden und Beiträge möglich. Die Erkenntnisse werden vor Ort umgesetzt. Dazu gab es nach Rückkehr einen Workshop in Mogilev. Hierzu ein kurzer Ausschnitt aus einem Bericht dazu:

Nach der Heimkehr hat Anastasiya in einer internen Konferenz im Kinderheim ueber ihre Eindruecke vor ihren 30 Kollegen erzaehlt:
Sie war vor allem beeindruckt, wie professionell das ganze Team im Hospiz in Dudenhofen mit den schwerkranken Kindern und der ganzen Familie arbeiten und umgehen, wie viel Waerme und Herzensguete das Personal den schwerkranken Kindern schenkt, als ob das eigene Kinder sind. Die Mitarbeiter und die Eltern sind wie ein Team und machen ihr Besten zum Wohl der Kinder und die Kinder fuehlen sich in diesem Haus wohl trotz der schweren Erkrankung. Es war fuer Anastasiya neu, wie Frau Christine Stolz, Systemische Familien-, Kinder- und Jugendlichentherapeutin des Hospizes, mit den Familienmitgliedern arbeitet.

Ein Workshop im März 2018 vor Ort war zuvor ein weiterer Meilenstein des Projekts:


Hierzu das Foto von der Begrüßung des Teams aus Dudenhofen im Kreis der Pflegekräfte des Kinderheims. Ganz rechts Alla Serjoshkina, unsere bewährte und rührige Dolmetscherin, die uns auch unmittelbar den nachfolgenden Bericht schickte:

Qualifikation….. Qualität im Pflegebereich

Bei der Arbeit mit palliativen Kindern sind diese beiden Begriffe aus der Überschrift sehr eng miteinander verbunden. In den Fokus der Arbeit einzubeziehen sind nicht nur betroffene Kinder sondern auch deren Eltern, Geschwister und das gesamte Familienumfeld.

Das ist eine Herausforderung, die nur durch die entsprechende Qualifikation und Qualität gemeistert werden kann.

Durch die gemeinsamen Bemühungen von Vereinen „West-Ost-Gesellschaft in Baden-Württemberg (WOG)“ und „Hilfe für Tschernobyl- geschädigte Kinder“ sowie mit der Unterstützung der Stiftungen ist es möglich geworden, im Rahmen des gemeinsamen Projektes „Hilfe für palliative Kinder“ von Erfahrungen und vom Wissen der deutschen Kollegen im Pflegebereich zu profitieren:

Zwei Krankenschwestern, die im Palliativbereich tätig sind, hatten innerhalb zweier Wochen im Hospiz „Sterntaler“ Dudenhofen praktische Fertigkeiten vor Ort erlangt.

Frau N.Alexandrowitsch -die Koordinatorin des Projektes- und der Leiter des städtischen Gesundheitsamtes H.Basenko hatten zuvor die Struktur, Organisation und interdisziplinäre Zusammenarbeit im Hospiz „Sterntaler“, die Arbeit des Palliativ-Teams in Düsseldorf und Bonn sowie von einem kleinen Hospiz in Königsdorf kennengelernt.

Vom 11.03. bis 14.03.18 hat im Rahmen der o.a. Projektes in Mogilew ein Workshop zum Thema „Pflege für palliative Kinder“ auf der Basis des Mogiljower Kinderheimes mit der Teilnahme der erfahrenen Fachkräfte aus dem Kinderhospiz „Sterntaler“ Frau Schramm und Frau Tinnefeld-Koch stattgefunden, an dem nicht nur das Personal aus dem Palliativbereich des Kinderheimes teilgenommen hat (Foto: Frau Schramm bei deren Ausführungen):

Ein großes Interesse war auch von der Seite des Personals des Minsker Kinderhospizes festzustellen: eine Ärztin und zwei Krankenschwestern waren auch zum Seminar angereist. Ebenso Interessenten von einer Minsker Organisation, die mit der Caritas eng zusammenarbeitet. Insgesamt waren über 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer anwesend.

Der Workshop mit Schwerpunkt „Erforderliche Qualifikation, Qualität der Arbeit und praktische pflegerische Fertigkeiten“ verlief in der Form eines offenen Dialogs. Die Fragen der Teilnehmer, sowohl im organisatorischen wie auch im praktischen Teil, ermöglichten es den deutschen Kolleginnen relativ schnell, die Problematik zu erkennen und sachgemäß alle Fragen zu beantworten. Der Dialog war sehr offen und lebhaft. Die Teilnehmer waren interessiert und dankbar für informative, aufschlussreiche, praktische Erklärungen, Empfehlungen, Vorführungen:

Die Notwendigkeit und die Nützlichkeit solcher Workshops hat auch „der runde Tisch“ bestätigt. Daran hat unter anderem auch H.Basenko teilgenommen. Er betonte: „Der Erfahrungsaustausch mit den deutschen Kollegen, Ihre praktischen Erfahrungen, besonders in diesem für uns fast neuen Aspekt wie der Pflege für palliative Kinder, Ihre Offenheit und der Wunsch, Ihr Wissen unserem Personal beizubringen, ist für uns von dauerhaft hohem Wert“.

Sehr gerne möchten wir mit der Unterstützung des Vereins „West-Ost-Gesellschaft in Baden-Württemberg (WOG)“unsere angebahnten menschlichen und beruflichen Kontakte mit den deutschen Fachkräften im Palliativbereich fortsetzen und würden der Geschäftsführung vom Hospiz „Sterntaler“ Dudenhofen, dem Verein und den potentiellen Sponsoren für die Unterstützung unserer Ideen und Aktivitäten im Schulungsbereich des Personals dankbar sein.